DNA4Future #2 – nachhaltiges Management

Diesmal zu Gast: Carina Wanninger

Liebe ZuhörerInnen, 

in der heutigen Podcast Folge spreche ich mit Carina Wanninger über das Thema „nachhaltiges Unternehmensmanagement“ als 2. Säule des Denkansatzes DNA4Future. Hast Du Dich auch schon mal mit der Frage beschäftigt, wie ein nachhaltiges Unternehmensmanagement aussieht? 

In dieser Podcast Folge erfährst Du:

 –      Was unter anderem zu einem nachhaltigen Unternehmensmanagement dazu gehört 

–       Wie Du Dein Management gut & durchdacht aufbauen kannst

–       Warum gerade KMU’s nachhaltig agieren sollten 

Ich hoffe, dass Du aus unserem Gespräch Inspiration und Motivation für Dich und deinen beruflichen Alltag mitnehmen kannst!

Uns interessiert was Du denkst:

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Wenn Du dieses Thema auch spannend findest und einen Changeprozess gerne in deinem Unternehmen integrieren möchtest, dann kannst du jetzt ein kostenlosen Strategiegespräch bei uns buchen und wir helfen dir dein Unternehmen auf Zukunft auszurichten.

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Liebe Grüße,

dein Branding4Future Team!


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Die, in der wir keinen Mist recyclen wollen

00:00:29
Charlotte Maxeiner: In der heutigen Folge besprechen meine Kollegin Carina Wanninger und ich den zweiten Teil von DNA4Future und zwar das nachhaltige Management in einem Unternehmen. Vor allem geht es darum, wie Unternehmer nachhaltiges Management anhand von KPIs und Kennzahlen in ihr Unternehmen integrieren können. Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören.

00:00:47
Charlotte Maxeiner: Liebe Carina, ich freue mich, dass du heute dabei bist für den zweiten Teil von DNA4Future. Wir haben in der ersten Folge über nachhaltige Unternehmensstrategie gesprochen. Heute geht es um nachhaltiges Management.

00:01:02
Charlotte Maxeiner: Vielleicht fassen wir nochmal kurz zusammen, was wir bei der nachhaltigen Unternehmensstrategie alles besprochen haben. Wir hatten auf jeden Fall die VUCA Theorie mit dabei

00:01:12
Carina Wanninger: Ja genau die VUCA Theorie, das alles nun ein bisschen unsicherer wird und nicht mehr vorhersehbar ist.

00:01:17
Charlotte Maxeiner: Genau, und dass es wichtig ist, quasi als Unternehmen eine Strategie zu entwickeln, um nachhaltig Bestand zu haben am Markt und die Mitarbeiter da natürlich mit ins Boot zu holen.

00:01:29
Carina Wanninger: Ja, genau. Wir haben natürlich bei der Strategie vor allem um weiche Faktoren gesprochen, weniger um KPIs, sondern Quintessenz war, glaube ich, dass wir das Menschliche zurück ins Unternehmen holen wollen.

00:01:41
Charlotte Maxeiner: Definitiv. Das ist quasi der Hauptbestandteil von der Strategie ist und die Rahmenbedingungen quasi darauf aufbauen sollten, aber nicht im Fokus stehen. Genau. Aber können die Zuhörer ja dann nochmal genauer reinhören. Wir fangen heute an mit nachhaltigem Management Unternehmens Management. Das bildet ja die zweite Säule von dem DNA4Future Ansatz. Worum geht’s dabei?

00:02:04
Carina Wanninger: Ja, also nachhaltiges Management bedeutet tatsächlich in erster Linie erst mal für Unternehmen, dass sie Verantwortung übernehmen. Also dass sie vor allem Verantwortung übernehmen für alle Auswirkungen, die sie auf Umwelt und Gesellschaft haben. Und ganz wichtig ist mir dabei immer, dass es nicht nur ökologische Aspekte betrifft, sondern dass auch soziale und vor allem auch ökonomische umfasst. Wir haben das ja beim letzten Mal schon ein bisschen angesprochen, dass eben Gutes tun und gleichzeitig erfolgreich sein, dass sich das also nicht ausschließt quasi, sondern im Gegenteil, es ist sogar Teil der Verantwortung, die ein Unternehmen hat. Also vor allem der Verantwortung allen seinen Stakeholdern gegenüber. Und wie gesagt, dass das eigentlich der erste Schritt. Also wenn ich dann diese Verantwortung erkannt habe, dann kann ich mit meinem nachhaltigen Management auch Prozesse einführen und dann kann Projekte durchgeführt werden. Dass ich negative Auswirkungen von meinem Unternehmen minimieren aber dass ich eben auch mit Projekten zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann.

00:03:09
Charlotte Maxeiner: Wenn du jetzt sagst, es ist Teil davon, Verantwortung zu übernehmen, was passiert denn, wenn Unternehmer das nicht machen? Also wenn sie gar nicht erkennen, dass das zusammengeht? Nachhaltig sein und erfolgreich sein, wirtschaftlich,

00:03:20
Carina Wanninger: Wenn sie das nicht erkennen. Also du meinst, wenn sie keine Verantwortung übernehmen wollen?

00:03:26
Charlotte Maxeiner: Naja, ich glaube, alle Unternehmer wollen Verantwortung übernehmen. Aber es ist ja dennoch so, dass viele Unternehmen schon noch in alten Strukturen stecken und Nachhaltigkeit so ein bisschen wie so ein Side Goodie ist. Es ist Nice to have, aber so richtig angekommen ist es noch nicht. Es ist vorteilhaft, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Und du sagst, dass es nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch einfach von mehreren Aspekten her? Magst du da nochmal genauer drauf eingehen?

00:03:51
Carina Wanninger: Ja, du hast es eigentlich so ein bisschen schon angedeutet. Also gut, dass die meisten Nachhaltigkeit als Add on, als nice to have ansehen. Wenn man sich so einen nachhaltigen Unternehmer vorstellt: ja dass man sich die eher so als Idealisten und Weltverbesserer vorstellt und das ist im Grunde eigentlich ganz witzig. Wenn ich Vorträge hab oder Webinare, dann zeige ich am Anfang immer ganz gerne ein Bild von einem smarten Mann im Anzug. A Weil ich finde, dass er toll aussieht aber B weil…

00:04:24
Charlotte Maxeiner: warum? was ist so besonders an dem smarten Mann?

00:04:27
Carina Wanninger: Nein, mir gefällt das Bild einfach. Aber eigentlich möchte ich provozieren damit. Ich möchte mit diesem Bild am Anfang einfach jedem erstmal vermitteln, dass Nachhaltigkeit mittlerweile Anzug trägt, also eben nicht im Strickpulli daherkommt. Bitte nicht persönlich nehmen, was ich damit sagen will: Nachhaltigkeit, und ich sag das wie gesagt immer ganz provokant. Hat mittlerweile studiert und Nachhaltigkeit weiß auch ganz genau, was mit der Lösung eines gesellschaftlichen Problems auch Profit gemacht werden kann. Also das einfach jedem nochmal bewusst wird Nachhaltigkeit. Da geht’s nicht nur rein um grüne Sachen. Es spielt, wie wir schon gesagt haben auch soziale und auch ökologische, also das muss nicht immer in so eine Nonprofit Ecke geschoben werden. Es ist vollkommen okay, wenn ich damit auch mein Geld verdiene.

00:05:13
Charlotte Maxeiner: Schön, sehr schön. Nochmal gesagt Nachhaltigkeit ist vielschichtig und mehrdimensional und auch wirklich ein riesiger Teil von der Zukunft, die wir gestalten. Welche Prozesse sollten Unternehmen überdenken und wo können sie sich neu ausrichten, wenn es darum geht, genau diese Faktoren alle mit einzubeziehen, um erfolgreich zu sein?

00:05:34
Carina Wanninger: Es ist natürlich ganz schwer, das zu verallgemeinern. Also es kommt immer auf das Unternehmen an, das kommt drauf an, wo es gerade steht, auch an welchem Punkt der Nachhaltigkeit. Wir haben ja in der ersten Folge schon viel über Perspektivwechsel gesprochen. Dass man die Dinge auch mal von der anderen Seite sieht. Und wenn ich mir jetzt ein Thema rauspicken quasi. Vielleicht sollten wir erstmal an der Stelle, bevor ich überhaupt auf Prozesse eingehe, vielleicht nochmal kurz erläutern Was ist denn soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung? Allein da gibt es schon ganz viele verschiedene Aspekte. Deswegen ist es immer schwierig, Nachhaltigkeit auf ein Thema zu reduzieren, weil allein wenn ich mir die soziale Dimension anschaue, da geht es natürlich um das Miteinander mit Menschen. Wie gehe ich mit der Gesellschaft als Unternehmen um? Da gibt’s auch allein da schon ganz viele Handlungsfelder, z.B. Organisationsstruktur kann ich mir da anschauen. Ich kann mir anschauen, wir sind da, die Arbeitsbedingungen. Wie sieht’s mit Gesundheit aus? Bekommen Mitarbeiter die Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung, aber auch was immer vergessen wird: tut man was für seine Region? Also wie schaut’s mit dem Standort aus?

00:06:48
Charlotte Maxeiner: Finde ich sehr schön, dass du diesen Aspekt nochmal mit rein bringst, weil wir ja viel davon reden, dass die menschliche Seite wichtig ist und gerade Mitarbeiter Pflege auch einen großen Stellenwert in puncto Nachhaltigkeit hat. Und es geht aber wirklich nicht nur um die internen Prozesse, was das angeht. Also sozial umfasst ja alles.

00:07:07
Carina Wanninger: Ja, absolut. Also ich kann mich nicht als Unternehmen einigeln und sagen, wir und die anderen, sondern es ist eben immer ein Miteinander und sowohl eben mein Standort, den kann ich beeinflussen mit meinem Unternehmen. Aber auch wenn man weiter geht, seine gesamte Lieferkette natürlich anschaut irgendwie. Wie gehen wir da mit den Menschen um? Thema Menschenrechte: werden die eingehalten? Wie transparent ist meine Lieferkette? Also allein schon da die soziale Verantwortung, gibt’s ganz viel, was man verbessern kann. Bei der ökologischen auch da ganz viel. Da geht’s natürlich darum, ob man sich die Produkte anguckt, oder die Produktion selbst, sind natürlich auch immer so Sachen wie kann ich negative Auswirkungen vermindern? Beispiel Ressourceneffizienz oder andere Ressourcen überhaupt einsetzen. Thema Emissionen, Energieeffizienz. Aber auch welche Materialien setze ich ein? Sind die gesund? Sind die umweltfreundlich Biodiversität? Setze ich erneuerbare Energien ein und und und. Du merkst es ganz viel,

00:08:05
Charlotte Maxeiner: Wenn ich kurz reinquetschen darf. Auch nochmal der Hinweis es hat gerade heutzutage enorm viele Vorteile, sich wirklich in Sachen Emissionen mal genauer damit zu beschäftigen, weil natürlich im Moment viel belohnt wird, die Unternehmen, die sich mit Nachhaltigkeit in diesen Prozessen beschäftigen, die gerade darauf eingehen. Und ich glaube, das ist noch nicht so bekannt, wie es bekannt sein sollte. Ich glaube nämlich, dann würden vielleicht auch mehr Leute schneller dazu tendieren, auch ihr Unternehmen danach auszurichten. Es gibt da wirklich viele Punkte, die mittlerweile auch vom Staat gefördert werden, die gemacht werden, wo Hilfestellung da sind, dass man nicht mehr alleine dasteht, also dass es nicht so ist. Okay. Ich gehe in meinem Unternehmen für Nachhaltigkeit los und versucht das irgendwie auf Teufel komm raus raus zu brechen, sondern es ist auch in der Umwelt oder gerade auch jetzt in Deutschland mittlerweile so angekommen, dass man viele Vorteile daraus zieht, auch nochmal um die Schlaufe zu drehen. Zum wirtschaftlichen Erfolg, der damit zusammenhängt.

00:08:59
Carina Wanninger: Ich glaube, da geht’s im Großen, auch beim nachhaltigen Management, das sich eben nicht nur sozial und ökologisch denke, sondern es immer mit meinem Kerngeschäft in Verbindung setze und auch immer schaue, wie kann ich da auch wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen.

00:09:14
Carina Wanninger: Also eine Spende ist auch mal angebracht und so. Aber darum geht’s eigentlich gar nicht. Hauptsächlich auch klar bei der ökonomischen Verantwortung. Da haben wir auch viel das letzte Mal darüber gesprochen, dass ich natürlich schauen muss, dass mein Unternehmen zukunftsfähig ist. Und da gehört eben grad auch Nachhaltigkeit absolut mit dazu. Du hast Prozesse angesprochen, ob wir da einfach mal ein Thema rauspicken. Ich finde z.B. im Moment ein ganz spannendes Thema ist Kreislaufwirtschaft, zirkuläre Ökonomie, gerade weils eben auch gerade in aller Munde ist. Also Unternehmen haben erkannt, dass sie da was tun müssen, also vor allem gesetzlich politisch. Aber vor allem der Kunde verlangt das gerade auch, dass Produkte Recycling fähig sind. Und was ich ein bisschen beobachte ist einfach, dass das jetzt versucht wird. Produkte, die man bereits hat, das krampfhaft versucht wird, dass die Recycling fähig gemacht werden. Und ich hab’s vorhin angesprochen dieses, dass man auch bei Prozessen einfach mal einen Perspektivwechsel vornimmt. Ich mag das Cradle to Cradle Konzept also von der Wiege zur Wiege. Und an der Stelle zitiere ich tatsächlich auch ganz gerne immer den Professor Dr. Braungart, der eben dieses Konzept entwickelt hat. Der sagt nämlich so Sachen wenn man Mist recycelt, kommt auch wieder nur Mist raus. Ich finde das so herrlich erfrischend irgendwie, dass er das sagt. Aber es trifft’s tatsächlich. Man guckt jetzt so, weil man merkt irgendwie, man wird in die Richtung gedrängt, dass man einfach krampfhaft versucht, diese Produkte jetzt Recyclingfähig zu gestalten, ohne darüber nachzudenken. Sind das überhaupt gute Produkte?

00:10:54
Charlotte Maxeiner: Ja, vorallem ist das auch so spannend. Weil es ist im Moment eigentlich noch die Phase, wo gerade auch Unternehmer hingehen können und sich da auch noch ein bisschen ausprobieren dürfen. Also es sind ja Fehler erlaubt. Es gesagt ja keiner, dass diese Prozesse komplett von A bis Z durchgängig nachhaltig sein müssen, geschweige denn, dass sie es sein können, sondern auch Schritt für Schritt dahin zu gehen und erst diesen Ansatz zu verfolgen. Wir versuchen es auf jeden Fall und da, wo wir es können, setzen wir es um.

00:11:19
Carina Wanninger: Genau. Auf jeden Fall sich erstmal auf den Weg machen. Ich hab jetzt natürlich ganz viele verschiedene Aspekte aufgezeigt, wo was zu tun ist. Das hört sich erstmal nach ganz viel an aber ja einfach sich auf den Weg machen. Und wie gesagt, da auch wirklich mal eine andere Denkweise zulassen. Weil wir gerade so fixiert darauf sind irgendwie, dass wir auch Thema ökologischer Fußabdruck, dass wir ja den immer negativ halten wollen oder wenn schon nicht negativ, dann möglichst gering eben auch. Also wir könnten ja eigentlich auch einen positiven Fußabdruck hinterlassen, aber da denkt jeder immer eher: „wie positiv. Wir bitten dich“. Und das ist eben dieser Cradle to Cradle Ansatz dabei. Bei der Idee von dem positiven Fußabdruck da geht’s eigentlich nicht hauptsächlich um Umweltschutzmaßnahmen oder irgendwas zu vermindern, zu reduzieren, auf etwas zu verzichten. Also immer dieses so es wird mit böse verbunden, also Wirtschaft ist böse. Das ist nicht richtig, sondern es geht darum, dass man eben komplett neu denkt, innovativ und das als neues Design Konzept versteht.

00:12:32
Carina Wanninger: Also dass sich Kreislaufwirtschaft in Zukunft so sehe, dass ich Produkte und Prozesse gleich von Anfang an so plane, dass ich im Kopf die gesamte Nutzungsdauer einfach mit entwickle, dass ich sie mitdenke und dann kann ich sie Kreislauf fähig gestalten. Dann ist es aber auch wichtig Materialien. Ich hab’s vorhin angesprochen, also wenn die gesund und umweltfreundlich sind und erneuerbare Energien einsetze, also die Natur zum Vorbild auch so ein bisschen nehme. Also das ist der Ansatz dabei.

00:13:02
Charlotte Maxeiner: Ich würde gern gerade nochmal hinzufügen, was diese ganzen Kreislauf Prozesse angeht. Wir kommen ja auch im Privaten jetzt immer mehr ins Handeln gerade in Sachen z.B. Einkaufstaschen sind glaube ich, das Paradebeispiel, wiederverwendbare Einkaufstüten benutzen oder auch am besten immer irgendwie ein Jutebeutel dabeihaben. Und diesen Denkansatz, der funktioniert ja auch nur, wenn jeder individuell seinen Beitrag leisten möchte und jeder für sich losgeht und das in seinen Alltag mit einbindet. Und ich glaube, es ist nur so ein bisschen das Bild vorhanden: Ja, große Unternehmen sollten auf jeden Fall mit Nachhaltigkeit gucken und da ist es so wichtig. Es ist genauso wichtig in Kleinunternehmen, dass es an manchen Stellen glaube ich sogar einfacher umzusetzen, weil man auch von den kleinen Kreisen quasi ins Große denken kann. Und wenn jeder da anfängt, seinen Beitrag zu leisten, auch wirtschaftlich, unternehmerisch gedacht, haben wir wirklich die Möglichkeit, einen positiven Fußabdruck zu schaffen und selber zu gestalten. Und da ist glaube ich auch wirklich noch viel Kreativität gefragt und gewünscht, dass für sich individuell auszurichten.

00:14:03
Carina Wanninger: Ja, du sprichst gerade kleine und mittelständische Unternehmen an. Ich glaube, da wird schon ganz viel Nachhaltigkeit betrieben, ohne dass es so genannt wird. Also gerade wenn man jetzt mal überlegt irgendwie die Fürsorge für für die eigenen Beschäftigten oder da ist auch oft ein Umweltbewusstsein schon da. Und vor allem was da schon gelebte Praxis ist, das sehe ich oft, dass da die Region gestärkt wird. Also hat man ein unglaubliches Identifikationsgefühl zu seiner Region hin. Da wird echt schon viel gemacht. Was dann bei KMU’s oft fehlt ist, dass da kein strukturiertes Vorgehen dabei ist. Es werden wenig Ziele definiert und auch nicht mit Kennzahlen. Und da hilft es dann eben so ein nachhaltiges Management zu implementieren. Das hilft auch dabei, dass man nicht einfach willkürlich mal hier, mal da irgendwelche vereinzelten Nachhaltigkeits Aktivitäten durchführt, sondern dass man sich gezielt Maßnahmen raussucht oder identifiziert, die A zum Kerngeschäft passen. Das ist ganz wichtig, sonst wird es auch unglaubwürdig nach außen. Und wichtig ist eben auch, wie ich schon gesagt habe, dass das Maßnahmen sind, die das Unternehmen auch ökonomisch wirtschaftlich nach vorne bringen. Und deswegen lohnt sich eben dann auch für kleine mittelständische Unternehmen wirklich ein nachhaltiges Management zu betreiben.

00:15:25
Charlotte Maxeiner: Auf jeden Fall. Also wahrscheinlich machen es schon viel mehr, wie es ihnen bewusst ist. Und wenn man mal hinguckt, würde man vielleicht gar nicht bei Null anfangen, sondern schon irgendwo in der Mitte und könnte dann daraus anfangen, mit einem Perspektivwechsel wirklich nochmal viel zu erreichen.

00:15:39
Carina Wanninger: Absolut. Einfach auch schauen, dass man Potenziale analysiert, die sich daraus ergeben könnten. Das hört sich eben nach sehr, sehr viel Arbeit an und schreckt die meisten ab. Aber es muss nicht komplex sein. Also man kann es wirklich Schritt für Schritt angehen und da auch Prioritäten und Fokus setzen. Denn es ist wichtig, sonst verliert man das so aus den Augen. Und darum geht’s beim Management einfach.

00:16:08
Charlotte Maxeiner: Also wir haben jetzt gerade davon geredet, dass eigentlich Unternehmen viel nochmal einfach ihre Struktur angucken sollten, gerade wenn sie schon nachhaltig sind. Egal ob sie jetzt ein kleines Unternehmen sind, mittelständisch oder groß. Wie kann ein Unternehmen da vorgehen, um wirklich in ein strukturiertes Management im Thema Nachhaltigkeit aufzubauen?

00:16:27
Carina Wanninger: Also als ersten Schritt würde ich immer empfehlen, eine Ist-Analyse zu machen. Also wie ist der Zustand gerade im Unternehmen? Der aktuelle Nachhaltigkeits Zustand quasi. Da kann man sich angucken, in welchen Bereichen ist das Unternehmen eben bereits schon nachhaltig aufgestellt? Was kann noch verbessert werden? Was wird noch gar nicht betrachtet? Und eben diese Bereiche, die ich angesprochen habe, also sozial ökologisch wirtschaftlicher Bereich. Und da macht man eine fundierte SWOT Analyse. Also da erkennt man Stärken, Schwächen, Risiken und vor allem Potenziale. Und wichtig ist, dass man abschließend Dringlichkeiten und vor allem eine Prio festlegt, dass man sich auf etwas fokussiert. Das wäre der erste Schritt als zweiten Schritt. Da kommen wir dann zu einer Nachhaltigkeitsstrategie und da geht’s jetzt tatsächlich mal um Ziele, um KPIs, also auch um Zahlen, die wir so gerne bisher gemieden haben. Ja, da kommen Sie endlich zum Einsatz. Ich habe ja schon gesagt, irgendwann werden Sie natürlich wichtig.

00:17:32
Carina Wanninger: Ja, einfach um zu sehen, wie wollen wir uns als Unternehmen überhaupt positionieren. Was passt auch zu unserem Unternehmen, dass wir uns auch mal unsere Kultur angucken. Welche Prioritäten sollen gesetzt werden, um daraus und auch der Vision, die wir eben dann für unser Unternehmen haben, dass wir da Nachhaltigkeitsziele und Zwischenziele eben definieren und dass sie auch messbar sind. Also nur wenn ich Ziele habe, die auch messbar sind, dann kann ich auch im Nachhinein wissen, ob ich meine Ziele überhaupt erreiche.

00:18:01
Carina Wanninger: Ja, dann geht es im dritten Schritt eigentlich auch um die Umsetzung und was da immer wichtig ist, nicht nur definieren, sondern auch wirklich klarstellen wer ist verantwortlich dabei, dass man wirklich die Verantwortlichkeiten festlegt. Wer übernimmt welche Aufgaben. Wer hat da Zuständigkeit. Und dann werden Maßnahmen entwickelt, die eben zur Erreichung der Ziele, die wir vorher definiert haben, dienen. Und da ist es eben wichtig beim Nachhaltigkeits Management, dass zuerst die Nachhaltigkeits Maßnahmen identifiziert werden, die A einen Beitrag zur Lösung von sozialökologischen Problem leisten können und dass wir dann die so gestalten, dass eben auch wirtschaftlicher Erfolg für das Unternehmen daraus resultiert und dass das Unternehmen zukunftsfähig wird und wir haben den vierten Punkt, darf man auch nicht vergessen: die Evaluation, also dass wir einen Turnus festlegen, wo wir eben diese Maßnahmen dann einfach überprüfen. War es erfolgreich? Müssen wir nachjustieren?

00:19:07
Charlotte Maxeiner: Ganz wichtiger Punkt.

00:19:09
Carina Wanninger: Ja das ist ein ganz wichtiger Punkt. Und ich hab ne super Überleitung zum nächsten Thema für dich. Alle diese Ergebnisse, die da rauskommen bei der Überprüfung, die können natürlich super für die Kommunikation genutzt werden, wo es ja auch im dritten Teil bei DNA4Future geht. Den kann man dann beispielsweise auch für den Nachhaltigkeitsbericht verwenden.

00:19:32
Charlotte Maxeiner: Stay tuned. Dazu kommen wir noch irgendwann. Lass uns beim Management bleiben. Ich glaube, da steckt ganz viel dahinter. Und wirklich nochmal genau hinzugucken was haben wir eigentlich schon? Und nicht zu denken, wir haben ja noch gar nichts. Und dann wirkt das immer so schwer und nach so viel Arbeit wirklich einfach nochmal genauer hingucken und vielleicht auch einen runden Tisch zu machen mit zwei, drei Personen. Das es mindestens ein Vier-Augen-Prinzip gibt, was mal drauf guckt.

00:20:03
Carina Wanninger: Na ja, und vor allem auch Mitarbeiter Feedback einholen. Das ist eben nicht nur in der Führungsebene passiert, sondern dass man auch Mitarbeiter mit einbezieht und jeden mitnimmt auf die Reise.

00:20:17
Charlotte Maxeiner: Sehr schön. Ich glaube, wir haben ein gutes Abbild nochmal gegeben vom nachhaltigen Management, wo man ansetzen kann. Was das genau bedeutet. Gibt’s noch was, was wir vergessen haben?

00:20:27
Carina Wanninger: Mit Sicherheit. Aber das ist gar nicht schlimm, weil es folgt ja Teil 3. Wir können dann auch wieder ergänzen.

00:20:50
Charlotte Maxeiner: Vielen, vielen Dank für deinen Input. Ich finde wir sollten es jetzt einfach mal so stehen lassen für heute. Ich glaube wir haben viele Informationen geteilt und ich freue mich auf die nächste Folge.

00:20:59
Carina Wanninger: Danke dir! Ich freue mich auch auf die nächste Folge.