Nachhaltigkeit ist sicher kein Trend mehr, sondern mittlerweile im Mainstream angekommen. Viele Unternehmen haben erkannt, dass sie nun handeln müssen. Allein schon deshalb, um zukunftsfähig zu sein. Das Problem: Unternehmerische Nachhaltigkeit wird heute leider immer noch recht eindimensional praktiziert.
Man versucht, negative Auswirkungen des Unternehmens durch geeignete Maßnahmen zu vermindern. Wie können zum Beispiel Ressourcen geschont, Energie effizient genutzt und Emissionen eingespart werden? Wie können bereits vorhandene Produkte recyclingfähig gestaltet werden? Sprich: Wie kann der ökologische Fußabdruck des Unternehmens möglichst geringgehalten werden?
Versteh mich nicht falsch, das sind alles löbliche Maßnahmen – aber eben keine „echte“ unternehmerische Nachhaltigkeit. Und sind wir doch mal ehrlich: Nur weil man ein Produkt recyceln kann, ist es noch lange kein gutes und nachhaltiges Produkt, oder?
Was ich damit sagen will?
Vielleicht hilft dir an dieser Stelle ein Zitat von Albert Einstein. Der hat nämlich gesagt:
„Wir können keine Probleme lösen, indem wir auf der gleichen Ebene denken, auf der wir Probleme geschaffen haben.“
Albert Einstein
Und der muss es wissen. Seine Fähigkeit, auf anderen Ebenen zu denken, revolutionierte ja schließlich die Welt.
Wenn du also mit deinem Unternehmen nachhaltig werden willst, wenn du in Kreisläufen denken willst, um auch in Zukunft noch erfolgreich zu sein, dann musst du deine jetzige Ebene verlassen. Die Scheuklappen abnehmen und die Dinge von einer anderen Sichtweise aus betrachten. Nur so kann man Probleme lösen.
Lass mich zur Verdeutlichung eine kurze Geschichte erzählen.
Overview Effect
Kannst du dir vorstellen, was das für eine Erleuchtung gewesen sein muss, die den ersten Raumfahrern widerfuhr? Zum ersten Mal sahen sie den Planeten, auf dem sie aufgewachsen waren als Ganzen – wortwörtlich im ÜBERBLICK.
Als sie die Erde, umgeben von einem großen, schwarzen Nichts, von außen betrachteten, wurde plötzlich deutlich, wie klein und zerbrechlich das System Erde ist.
Diese bei Astronauten als „Overview Effect“ bekannte eindringliche Erfahrung lehrt Ehrfurcht. Sie lässt Zusammenhänge und eine tiefe Verbundenheit allen Lebens auf der Erde erkennen, wo wir sonst nur Grenzen und Andersartigkeit sehen. Vor allem aber gibt sie ein neues Empfinden der Verantwortung für unsere Umwelt.
Auch wenn 99,9 % der Menschheit niemals in den Genuss dieses Anblickes kommen werden, können wir uns dieses Bild als Metapher heranziehen und auf unser Unternehmen übertragen:
Von außen betrachtet, sieht man die Dinge tatsächlich anders.
(Achtung Spoiler-Alarm: am Ende des Artikels zeigen wir dir, wie man auch als Normalsterblicher am Overview Effect teilhaben kann.)
Wie man sich das im Business zunutze macht?
Ganz einfach, du musst einen Perspektivwechsel vornehmen. Die Emotionen außen vorlassen. Dann arbeitest du nämlich nicht mehr nur im Unternehmen sondern am Unternehmen.
Jeder kennt wahrscheinlich das Gefühl im Stau zu stehen. Den Frust und den Ärger darüber, nicht vorwärtszukommen. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich persönlich neige dann gerne vorschnell dazu, alle anderen um mich herum als unfähige Autofahrer einzustufen.
Was ich damit sagen will: Aus meiner Perspektive betrachtet stehe ich im Stau. Würde ich die Dinge von außen betrachten, also einen Perspektivwechsel vornehmen, würde ich ganz schnell merken: „Ich bin Teil des Staus.“. Ich bin Teil des Problems. Folglich trage ich auch meinen Teil der Verantwortung dafür, dass es eine Rush Hour gibt.
Die Lösung dieses Problems sollte dann eigentlich jedem klar sein, oder?
Einen ähnlichen Perspektivwechsel können wir auch in unserem Unternehmen erreichen.
Statt also, wie anfangs beschrieben, nachhaltiges Management auf die Verminderung negativer Auswirkungen zu reduzieren (Inside-Out-Denken), sollten wir von außen auf unser Unternehmen schauen (Outside-In-Denken).
Wir sollten uns mit den gesellschaftlichen Problemen von Heute auseinandersetzen und überlegen, welchen Beitrag das eigene Unternehmen, im Rahmen seines Kerngeschäftes, zur Lösung leisten kann.
Denn darum geht es bei echter, unternehmerischer Nachhaltigkeit:
Etwas Gutes für Umwelt und Gesellschaft tun UND damit wirtschaftlich erfolgreich sein.
Beispiele gefällig?
Ein Beispiel, welches ich immer wieder gerne zur Verdeutlichung unternehmerischer Nachhaltigkeit heranziehe, ist Nestlé. Keine Sorge: Ich rede hier nicht von dem riesigen Industrieunternehmen Nestlé, wie wir es heute kennen, sondern von seinen Anfängen.
1867 gab es u.a. ein großes gesellschaftliches Problem: Die hohe Sterblichkeitsrate bei Säuglingen, die nicht gestillt werden konnten. Mit der Entwicklung von „Nestlés Kindermehl“ konnte das Leben unzähliger Neugeborener gerettet werden.
Natürlich gibt es auch im Hier und Heute viele positive Beispiele, wie wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Everdrop beispielsweise im B2C Sektor oder Concular im B2B Bereich.
Das Startup Everdrop möchte die Welt ein bisschen sauberer machen und verzichtet bei seinen Reinigungsprodukten komplett auf Plastik. Dass Nachhaltigkeit auch ohne den obligatorischen „Öko Look“ auskommen kann, beweisen Everdrop auf ihrem Instagram Kanal. Super cool und stylisch!
https://www.everdrop.de/ | https://www.instagram.com/everdrop/
Mit der Entwicklung eines zirkulären Prozesses für den Materialfluss revolutioniert das Startup Concular gerade die Bauindustrie. Das System basiert auf einer KI-gesteuerten Plattform, die die Nachfrage der Käufer nach Baumaterialien mit den Kreislaufmaterialien der Lieferanten abgleicht. Materialbedarfe aus Bauprojekten können auf die Plattform hochgeladen werden, während Kreislaufmaterialien aus Abbruchprojekten mithilfe eines digitalen Materialpasses erfasst werden können. Ziemlich genial!
Eine neue Perspektive auf der Erde
Was die Astronauten fühlten, als sie die Erde aus dem All sahen, hat sie für immer verändert. Der Autor und Künstler Benjamin Grant möchte dasselbe Gefühl der überwältigenden Größe und Schönheit in jedem von uns hervorrufen, und zwar durch eine Reihe von atemberaubenden Satellitenbildern, die zeigen, welche Auswirkungen der Mensch auf unseren Planeten hat.
„Wenn wir eine weitreichendere Perspektive einnehmen, die Wahrheit dessen, was vor sich geht, annehmen und über die langfristige Gesundheit unseres Planeten nachdenken können, werden wir eine bessere, sicherere und intelligentere Zukunft für unser einziges Zuhause schaffen“, sagt Grant. Absolut sehenswert!
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