Durch das Pariser Klimaabkommen hat sich die Bundesregierung dazu verpflichtet, den CO2 Ausstoß bis zum Jahr 2030 auf 543 Megatonnen zu reduzieren. 2019 lag dieser Wert bei 805 Megatonnen, das sind fast 43% mehr. Wie die Reduktion funktionieren soll? Mithilfe von sinnvoll eingesetzter Digitalisierung.
Hört sich irgendwie unstimmig an? Verursacht Digitalisierung nicht auch hohe CO2 Werte durch die Produktion der Geräte, das Speichern von Daten in Rechenzentren, etc.?
Wir lösen auf!
Was ist Digitalisierung überhaupt?
Digitalisierung bezeichnet im ursprünglichen Sinn das Umwandeln von analogen Informationen in digitale Formate. Beispielsweise werden Daten, die vorher auf einem Blatt Papier festgehalten wurden, in digitale Systeme auf dem Computer übertragen.
So weit so gut. Nun ist aber in den letzten Jahren eine weitere wichtigere Bedeutung von Digitalisierung hinzugekommen: „die digitale Revolution“. Diese beschreibt den Wandel hin zu einer vollkommen digitalen Gesellschaft, in dem wir uns gerade befinden. Dabei fällt es nicht gerade leicht, die Vor- und Nachteile dieses Wandels zu erörtern und auseinander zu halten.
Ein großes Problem bei der Sache ist, dass sich viele unter Digitalisierung unterschiedliche Dinge vorstellen. Für den einen ist es der Umstieg vom Wahlscheibentelefon auf das Handy, für den anderen die Umstellung eines herkömmlichen KFZ zum autonomen Fahren. Das Angebot ist groß und durch die unfassbar schnelle Entwicklung, wissen wir gar nicht, was heute alles möglich ist.
Für mich ist die Digitalisierung eines aber ganz besonders: Sie ist schlau und effizient!
Sie kann da helfen, wo wir Menschen nicht mehr weiterkommen und dabei jede Menge Geld und Zeit sparen.
Eine neue Studie zeigt uns: Digitalisierung kann noch viel mehr! Denn mit ihr können wir nicht nur unsere Klimaziele zu erreichen, sondern auch unseren Planeten und seine Ressourcen schützen.
Die Überraschung – Digitalisierung spart sechs Mal so viel CO2 wie sie verursacht!
Die im Auftrag des Digitalverbands Bitkom erstellte Studie „Klimaeffekte der Digitalisierung“ zeigt, dass wir die CO2-Emissionen in Deutschland durch den gezielten und beschleunigten Einsatz digitaler Lösungen in den kommenden zehn Jahren um bis zu 151 Megatonnen CO2 verringern können. Das entspricht rund 20% der in Deutschland entstehenden CO2-Emissionen.
Berücksichtigt man die durch digitale Geräte oder Infrastrukturen erzeugten CO2-Ausstöße, beträgt die durch Digitalisierung erzielbare CO2-Einsparung 129 Megatonnen netto.
Die von Bitkom veröffentlichte Studie wurde von Umwelt- und Digitalisierungsexperten von Accenture durchgeführt. Sie untersucht die sieben Anwendungsbereiche digitaler Technologien, in denen ein besonders großer CO2-Einspareffekt erzielt wird:
- industrielle Fertigung,
- Mobilität,
- Energie,
- Gebäude,
- Arbeit & Business,
- Landwirtschaft sowie
- Gesundheit.
Ein weiterer Teil der Studie war der CO2-Ausstoß, der von den digitalen Technologien ausgeht. Hierzu zählen insbesondere die Herstellung und der Betrieb von Endgeräten wie Bildschirmen, Computern oder Tablets, aber auch der Betrieb der Netzinfrastruktur und der Rechenzentren und die dadurch mittelbar entstehenden CO2-Emissionen.
Entwickelt sich die Digitalisierung in einem moderaten Tempo, werden hierdurch im Jahr 2030 rund 16 Megatonnen CO2 jährlich ausgestoßen. Wird sie durch staatliche Förderprogramme und weitere Treiber beschleunigt, sind es 23 Megatonnen.
Fazit der Studie: Das CO2-Einsparpotenzial der hier betrachteten digitalen Technologien ist mehr als sechs Mal höher als ihr eigener Ausstoß. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Digitalisierung tatsächlich grasgrün ist und eine tragende Rolle im Kampf für den Klimaschutz spielen kann, wenn man sie sinnvoll einsetzt. Werden digitale Prozesse effizient, zeitsparend, moderierend und Prozess optimierend eingesetzt und nicht um des reinen Digitalisierungswillens, überwiegen die Vorteile der digitalen Revolution.
Jeder in der Pflicht
Was aus der Studie sehr deutlich hervorgeht: Wir brauchen die Digitalisierung sehr dringend, um CO2 einzusparen. Weiterhin schrecken aber viele davor zurück und gehen lieber die herkömmlichen Wege. Dennoch muss hier schnell ein Umdenken erfolgen und dabei sehe ich die Regierung an oberster Stelle in der Pflicht, die Digitalisierung für die Unternehmen und vor allem dem Einzelnen attraktiv zu machen.
Es reicht aber nicht, wenn die Umstellung nur attraktiv ist. Jeder von uns muss beginnen sich darauf einzulassen und die Veränderung zu leben.
Denn nur gemeinsam schaffen wir das.
Wir müssen die Angst verlieren neue Wege zu gehen.
Denn diese Wege werden uns das Leben erleichtern und sorgen dafür, dass wir weiterhin auf diesem unfassbar schönen Planeten leben können!
Quelle: https://www.bitkom.org/Klimaschutz
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