Nachhaltige Kommunikation

Diesmal zu Gast: Carina Wanninger

Liebe ZuhörerInnen, 

in der heutigen Podcast Folge spreche ich mit Carina Wanninger über das Thema nachhaltige Unternehmenskommunikation. Hast Du Dich auch schon mal mit der Frage beschäftigt, was genau es bedeutet nachhaltig zu kommunizieren?

In dieser Podcast Folge erfährst Du: 

  • Warum die interne Kommunikation immer vor der externen kommen sollte 
  • Welche Aspekte eine nachhaltige Unternehmenskommunikation umfasst
  • Warum die Glaubwürdigkeit deines Unternehmens im Mittelpunkt stehen sollte 

Ich hoffe, dass Du aus unserem Gespräch Inspiration und Motivation für Dich und deinen beruflichen Alltag mitnehmen kannst!

Uns interessiert was Du denkst:

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Liebe Grüße,

dein Branding4Future Team!


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DIE, IN DER WIR AUF EINEN KOMMUNIKATIVEN ROADTRIP GEHEN

00:00:31
Charlotte Maxeiner: Liebe Carina, herzlich willkommen zum dritten Teil vom DNA4Future Strang. Wir möchten heute über das Thema nachhaltige Kommunikation sprechen. Ich habe mich die letzten zwei Folgen schon sehr drauf gefreut. Ich freue mich auch heute sehr darüber, dass wir das Thema besprechen und bin ganz gespannt auf den Input. Nochmal kurz als Erinnerung für unsere Zuhörer: Wir hatten in der letzten Folge nachhaltiges Management besprochen, wo es darum geht, wirklich mal in eine Ist Analyse im Unternehmen zu gehen, KPIs festzulegen und einen Zielzustand zu formulieren, mit dem man dann quasi mit den Mitarbeitern losgehen kann. Aber vielleicht fasst du auch gleich einfach nochmal ein bisschen detaillierter zusammen, weil es knüpft ja aneinander an und geht ineinander über. Genau. Herzlich willkommen. Schön, dass du da bist.

00:01:18
Carina Wanninger: Ja, danke. Hallo Charlotte, hallo liebe Zuhörer, ich freue mich auch wieder hier zu sein. Du bist ja jetzt schon mal kurz darauf eingegangen, auf die Vorgehensweise bei der Implementierung eines nachhaltigen Managements. Genau. Und ja, ich fasse vielleicht wirklich nochmal zusammen, weil das sind ja vier Schritte. Wir haben im ersten Schritt haben wir analysiert, quasi wo noch Handlungsbedarf und Verbesserungsbedarf besteht, aber vor allem auch, wo Potenziale in der Nachhaltigkeit liegen. Am zweiten Schritt haben wir dann konkrete, messbare Ziele und vor allem Zwischenziele auch festgelegt. Wir haben eine Strategie erarbeitet. Im dritten Schritt ging es dann um die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen. Wie kann ich diese Ziele dann konkret auch erreichen? Und im vierten Schritt um die Evaluation, also die Erfolgskontrolle, habe ich diese Ziele, die ich mir gesteckt habe, auch tatsächlich erreicht. Muss ich eventuell nachjustieren? Und was vielleicht ganz wichtig ist, dass endet hier nicht mit schritt vier, sondern es ist eher so als Kreislauf zu verstehen. Man fängt immer wieder quasi mit Schritt 1 an.

00:02:30
Charlotte Maxeiner: Vielen Dank nochmal für diese Zusammenfassung mit den vier Schritten vom nachhaltigen Management. Lass uns nochmal darauf eingehen Wie hängt denn das nachhaltige Management mit der nachhaltigen Kommunikation zusammen?

00:02:42
Carina Wanninger: Ja, mit dieser Implementierung eines nachhaltigen Managements haben wir uns jetzt quasi auf eine Reise begeben mit unserem Unternehmen also eine offene Reise hin zu einem nachhaltigen Unternehmen. Und vielleicht kann ich mir das auch so ein bisschen bildlich vorstellen wie eine Art Roadtrip, sodass wir na ja, das passt, glaube ich ganz gut, weil bei einem Roadtrip legt man ja auch immer viele Zwischenstopps ein, da geht’s ja gar nicht darum, das Endziel zu erreichen ausschließlich, sondern der Weg dorthin ist ein wichtiger Teil der Reise. Deswegen finde ich das Bild eigentlich ganz passend.

00:03:20
Charlotte Maxeiner: Total schön.

00:03:21
Carina Wanninger: Genau. Und ja, wie hängt das jetzt mit der nachhaltigen Kommunikation zusammen? Vielleicht, wenn ich mir dieses nachhaltige Management als Roadtrip vorstelle, dann kann ich die nachhaltige Kommunikation als Reisetagebuch oder Reiseblog verstehen. Also da schreibt man ja auch nicht nur von einem Endziel. Wenn ich da wirklich darüber schreibe, sondern vor allem über die Etappen, die auch dazwischen liegen. Also wenn man dann auch noch besonders authentisch und glaubwürdig rüberkommen möchte in seinem Reiseblog, dann schreibt man vor allem ja auch über die Pannen und vielleicht alles, was so ein bisschen Unvorhergesehenes passiert ist. Das interessiert ja dann die Leser auch und das wirkt sympathisch glaubhaft.

00:04:06
Charlotte Maxeiner: Was ein cooler Vergleich gefällt mir richtig gut.

00:04:10
Carina Wanninger: Bei der Nachhaltigkeit ist es ja wirklich: Man begibt sich auf einen Weg, auf eine Reise und das ist ja auch spannend. Auch über die Dinge, die noch nicht so perfekt laufen, zu berichten. Und deswegen dieser Vergleich Roadtrip.

00:04:24
Charlotte Maxeiner: Welchen Einfluss hat denn dann die Kommunikation auf den Nachhaltigkeits Prozess in einem Unternehmen?

00:04:29
Carina Wanninger: Also die hat tatsächlich einen sehr sehr großen Einfluss. Weil wenn ich jetzt so eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet habe, dann kann die natürlich auch nur ihre Wirkung entfalten. Wenn ich eine starke und vor allem durchdachte Kommunikation habe, dass die auch stattfindet. Wenn also niemand von den Dingen erfährt, die ich im Unternehmen tue, dann kann ich auch nicht als Unternehmen davon profitieren. Logischerweise. Und ich möchte ja dann auch nach außen als nachhaltiges Unternehmen wahrgenommen werden. Und dann muss ich eigentlich zwingend kommunizieren und dann muss ich diese Verantwortung, die ich auch übernehme, als Unternehmen, dann muss ich die auch überzeugend nach außen und nach innen vermitteln können. Und ja, was wichtig dabei ist, dass man die Kommunikation denkt man ja oft immer nur an den Kunden oder den potenziellen Kunden. Aber da muss man weiterdenken. Also Kommunikation sollte eben mit allen wichtigen Stakeholdern geführt werden, also mit allen relevanten Anspruchsgruppen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten direkt oder indirekt betroffen sind also ganz vorne mit dabei natürlich die Mitarbeiter neben dem Kunden. Aber ich denke da auch an Lieferanten, Partner, Aktionäre und sogar den Staat kann man eben mit einbinden, weil wenn man wirklich nachhaltig werden will, wenn man Veränderungen vorantreiben will und auch davon natürlich profitieren will als Unternehmen, dann müssen alle an Bord sein und an einem Strang ziehen.

00:06:01
Charlotte Maxeiner: Das heißt, es gibt so ein bisschen die interne Kommunikation und die externe Kommunikation im Nachhaltigkeitsprozess.

00:06:08
Carina Wanninger: Ja, kann man grob so einteilen.

00:06:10
Charlotte Maxeiner: Ja ok. Und jetzt mal ganz egal, ob es jetzt die interne oder die externe ist. Welche Vorteile bietet das, nachhaltig zu kommunizieren? Ob es jetzt mit den Mitarbeitern ist oder mit Stakeholdern oder mit externen Partnern?

00:06:22
Carina Wanninger: Puh, da fallen dann tatsächlich jetzt sehr viele ein. Es gibt sehr viele Vorteile. Vielleicht drehe ich die Frage mal um: was sind die Nachteile einer nachhaltigen Kommunikation? Ich weiß nicht, fällt dir einer ein?

00:06:36
Charlotte Maxeiner: ehrlich gesagt im ersten Moment nicht. Es ist eine Frage, die ich mir manchmal stelle, ob es nicht vielleicht zu mehr Konfliktpotential führt, weil du sehr transparent mit allen Partnern umgehst und dadurch natürlich auch mehr Fläche bietest für Angriffe.

00:06:54
Carina Wanninger: Da hast du natürlich recht. Ja und wichtig ist. Ich sag mal, eine nachhaltige Kommunikation kann eigentlich nur Vorteile bieten. Voraussetzung immer. Es wird richtig gemacht. Ich hatte ja das Stakeholder Management gerade kurz angesprochen und da geht es auch nicht um die reine Information ala Hey, wir sind jetzt nachhaltig und wir machen jetzt dies und das dafür, sondern das muss man eher so verstehen wie den Aufbau einer starken Beziehung. Und wie in jeder echten Beziehung ist es eben auch ganz wichtig, dass man die Interessen, die Ansprüche und die Erwartungen des anderen auch wirklich kennt. Nur dann, ja, kann man auch darauf eingehen. Beispiel Kunde: Da gibt’s ja wirklich hatte ich vorhin auch schon mal kurz angesprochen viele Studien, die belegen, dass Konsumenten immer mehr nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen verlangen, also eher das Vertrauen der Kunden dann auch gewinnt, indem er eben sein Unternehmen sozial und ökologisch ausrichtet. Der schafft es dann auch wirklich langfristig an das Unternehmen, an die Marke zu binden. Aber auch bei den Mitarbeitern hat das sehr viele Vorteile. Also das stärkt ungemein die Identifikation mit dem Unternehmen. Und da hatten wir ja, glaub ich in der anderen Folge schon mal drüber gesprochen über die Sinnhaftigkeit, wie wichtig die gerade bei jungen Mitarbeitern eben mittlerweile ist und der ja fast schon die Gehalts Höhe überbietet. Noch nicht ganz, aber es ist immer wichtiger. Und als nachhaltiges Unternehmen positioniert man sich natürlich auch als attraktiver Arbeitgeber und sichert sich so natürlich auch die besten Köpfe auf dem Arbeitsmarkt, was gerade nicht unerheblich ist.

00:08:44
Charlotte Maxeiner: Das ist glaube ich wirklich nochmal ein ganz wichtiger Hinweis, weil es sich immer immer mehr in diese Richtung entwickelt. Also gerade dieses Thema Sinnhaftigkeit ist auch bei mir und meinen Freunden in meinem Freundeskreis wirklich wichtig.

00:09:00
Carina Wanninger: Ja genau, du bist das beste Beispiel auch.

00:09:03
Charlotte Maxeiner: Ja, das stimmt. Stimmt schon.

00:09:06
Carina Wanninger: Ja, ja und dann geht’s natürlich ein Schritt weiter. Wenn. Wenn Mitarbeiter auch direkt eingebunden sind in diesen Nachhaltigkeits Prozess, dann erhöht das auch nachweislich deren Motivation und Leistungsbereitschaft. Dieses Ich darf selbst Verantwortung übernehmen und dadurch ist natürlich wichtig zu kommunizieren, sonst könnten sie das ja nicht.

00:09:27
Charlotte Maxeiner: Vor allem jetzt gerade eine ehrliche und transparente Kommunikation führt ja auch dazu, dass man sich wohlfühlt. Also es wird ja niemand gerne angelogen, ob es jetzt intern im Unternehmen ist oder nach außen. Ich glaube, es kann zu Problemen führen, wenn man seine Mitarbeiter nicht über die wichtigen Sachen, die im Unternehmen laufen, wirklich transparent informiert und mitnimmt. Ich glaube, das führt oft dazu, dass sich Mitarbeiter wirklich distanzieren und halt das Vertrauen verlieren.

00:09:54
Carina Wanninger: Nun, es gibt natürlich auch noch andere, wichtigere gerade Wettbewerbsvorteile hat man dadurch. Wenn ich mich als nachhaltiges Unternehmen positioniere, dann positioniere ich meine Marke auch wirklich stark. Es verbessert die Reputation des Unternehmens ungemein. Dadurch wird das Unternehmen auch wieder ein attraktiver Partner. Und vor allem was nicht zu verachten ist. Man merkt es auch bei Investoren und auf den Finanzmärkten. Auch da punktet man mittlerweile mit Nachhaltigkeit. Also die schauen da auch drauf. Was tut ein Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit, weil haben wir auch schon gesagt Nachhaltigkeit setzen wir mit Zukunftsfähigkeit gleich. Wie zukunftsfähig ist Unternehmen und nur da investiert man natürlich auch rein.

00:10:44
Charlotte Maxeiner: Mal abgesehen davon, dass man sehr transparent ist und es Konfliktpotenzial gibt. Was gibt’s denn noch, was ein Unternehmen vielleicht vermeiden sollte, wenn es jetzt sehr nachhaltig kommuniziert?

00:10:53
Carina Wanninger: Ja, da muss man tatsächlich ein bisschen aufpassen, weil man verscherzt sich schnell gerade mit den Kunden irgendwie, wenn man falsch kommuniziert. Also generell sollte man vermeiden, dass man Aussagen trifft, denen es an Bedeutung fehlt. Erst wenn man eine beispielsweise eine Produkteigenschaften nennt, die zwar vollkommen richtig ist, aber eigentlich irrelevant für den Kunden, denkt da an Spraydosen beispielsweise, die mit FCKW frei beworben werden, obwohl es in Deutschland eigentlich schon längst verboten ist. Und ja, was ich auch immer wieder sehe und was mir schleierhaft ist, warum das so gemacht wird. Es auf Wasserflaschen ein fettes dickes vegan Zeichen. Na ja, vollkommen richtig, die Aussage. Aber was? Was bringt es dann auch, wenn man Dinge verschleiert? Das sollte man nicht tun. Also das heißt, wenn man eigentlich, also wenn man positive Eigenschaft von etwas eigentlich Negativem betont, auch das sollte man vermeiden, jede Art von Beschönigung. Also ich denke da an Bio Tabak mit einem tollen Hintergrundbild. Es ist zwar biologisch angebaut, aber Tabak ist und bleibt ungesund. Also da brauch ich nichts beschönigen.

00:12:20
Carina Wanninger: Falschaussagen jeder Art erklärt sich von selbst: Sollte man lassen. Alles wo man nicht wirklich einen Beweis dafür auch hat. Unklare Begriffe, echt merk Das Wort Nachhaltigkeit wird natürlich auch sehr inflationär benutzt. Da sind Worte wie umweltfreundlich, natürlich, grün und dann noch untermauert irgendwie mit Farben und Bildmaterial, das dem Kunden dann wirklich das auch nochmal mehr suggeriert. Weil ich kann ein Auto natürlich auch wenn ich die Farbe Grün her nehme für die Schrift und hinter in einem tollen Landschaftsbild und das Auto ist und bleibt dann trotzdem umweltschädlich.

00:13:03
Charlotte Maxeiner: Naja, also wirds schwierig dann

00:13:05
Carina Wanninger: Genau. Also da muss man wirklich aufpassen, dass man sich nicht solcher Mittel bedient. Und die Konsumenten von heute, die lassen sich nicht mehr so schnell täuschen. Ja nee, also das fliegt schnell auf, wenn du versuchst dein Image grün zu malen und du bist es gar nicht richtig.

00:13:22
Charlotte Maxeiner: Definitiv. Das glaube ich auch, dass da ein ganz starker Fokus drauf ist. Und die Leute informieren sich ja auch sehr, sehr viel im Privaten, im Internet und in Dokumentationen oder egal auf welchen Wegen. Sie informieren sich viel darüber, was sie konsumieren und wie sie das konsumieren.

00:13:38
Carina Wanninger: Auf jeden Fall. Und wenn man eben als Unternehmen einmal in diese Greenwashing Falle tappt. Egal ob das jetzt mit purer Absicht passiert ist oder auch unwissentlich. Es ist wirklich das dann das öffentliche Vertrauen und vor allem auch die Glaubwürdigkeit des Unternehmens dann dahin ist. Sag ich mal..

00:13:57
Charlotte Maxeiner: Meinst du es macht Sinn im Unternehmen wie so ein Nachhaltigkeits Komitee zu gründen und Leute quasi dafür einzustellen, dass sie den Fokus darauf legen, dass es jemanden gibt, der sich nur um die nachhaltige Kommunikation kümmert?

00:14:11
Carina Wanninger: Definitiv. Also generell glaube ich, dass es Hand in Hand gehen muss mit der kompletten Marketing und Kommunikationsabteilung und natürlich auch da hatten wir auch schon gesprochen in der Unternehmensstrategie verankert ist, aber jemand, der sich ausschließlich darum kümmern kann, ist natürlich immer sinnvoll. Da ist die Frage inwieweit kann es sich ein kleines mittelständisches Unternehmen leisten, jemanden extra dafür einzustellen? Aber so jemand hat natürlich nochmal ganz andere Möglichkeiten, das Potenzial, sich um die Dinge ausschließlich zu kümmern. Also von daher ja, generell schon, ja, aber es kommt auf die Größe vom Unternehmen drauf an.Es kommt auf die Größe an und es ist trotzdem wichtig, dass derjenige nicht alleine arbeitet, sondern dass man nicht so als Oh, hier ist der Nachhaltigkeits, der Grüne und die grüne Tante irgendwie, sondern dass das kein Einzelkämpfer ist, sondern integriert.

00:15:08
Charlotte Maxeiner: Auf jeden Fall. Ich dachte nur gerade eher da dran. Es ist natürlich leichter, wenn jemand immer wieder die Initiative einbringt und so ein bisschen den Anstoß gibt, dass alle die Sachen wirklich auch auf dem Schirm haben. Weil diese Marketing Sachen werden ja immer von verschiedenen Leuten oft bearbeitet. Na ja, oder beziehungsweise wir machen ja die Kommunikation in einem Unternehmen passiert ja automatisch. Und wenn da alle nicht wirklich drüber informiert sind, was es heißt nachhaltig zu kommunizieren, können sie halt schnell mit Greenwashing Situation kommen.

00:15:40
Carina Wanninger: Da hast du absolut recht und es geht auch der Trend dahin. Also ich sehe das auch in Unternehmen, dass es da wirklich schon so CSR Manager, Nachhaltigkeits Manager gibt. Also die werden tatsächlich gesucht. Ist natürlich im Moment beim Mittelstand noch nicht so der Fall. Aber das liegt an der Größe.

00:16:00
Charlotte Maxeiner: Greenwashing Fallen führen ja immer dazu, dass die Glaubwürdigkeit so ein bisschen angekratzt wird.

00:16:05
Carina Wanninger: Genau.

00:16:06
Charlotte Maxeiner: Warum ist es so wichtig, dass man das vermeidet? Also warum ist die Glaubwürdigkeit so extrem wichtig?

00:16:11
Carina Wanninger: Ja, der Kunde verlangt das natürlich auch. Ne er fordert auf jeden Fall heutzutage von Unternehmen ein, dass sie eben diese soziale und ökologische Verantwortung übernehmen und dass er sie dann auf der anderen Seite aber auch transparent kommuniziert. Und Transparenz erreicht man, indem man eben mutig ist und auf Ehrlichkeit setzt. Also ich habe es vorhin schon mal angedeutet, eben nicht immer nur die goldene Seite vorzeigt, also alles was perfekt läuft und wo das Endziel erreicht ist, sondern auch mal Dinge anspricht, die vielleicht noch nicht hundertprozentig Nachhaltigkeit sind.

00:16:51
Charlotte Maxeiner: ist auch so herrlich erfrischend, wenn Leute das machen und zugeben, dass gerade nicht alles super ist, was passiert.

00:16:57
Carina Wanninger: Ja, vor allem ganz ehrlich würdest du jemandem das abkaufen, dass alles perfekt läuft? Also das wäre eher das Gegenteil. Es wäre unglaubwürdig, würde ich sagen. glaubt dir niemand. Und bleib mal bei dem Bild Roadtrip. Auch da passiert ja Unvorhergesehenes und man kann mitfühlen. Wir hatten es auch schon angesprochen. Man muss Schritt für Schritt vorgehen. Ich kann nicht von heute auf morgen komplett auf Nachhaltigkeit umstellen und es wird ein Weg sein, wo wir vielleicht auch niemals hundertprozentig ans Ziel kommen. Es muss uns klar sein und es ist wichtig loszugehen. Und dann sind wir glaubwürdig und ich bin der festen Meinung. Glaubwürdigkeit ist tatsächlich das Fundament einer erfolgreichen Nachhaltigkeits Kommunikation. Also das halb ist es auch. Ganz ganz wichtig würde ich sagen, dass die Nachhaltigkeits Aktivitäten, über die ich dann auch berichte, zum Unternehmen passen. Als muss zu Unternehmens Identität, zu deren Philosophie und auch zur Unternehmenskultur passen. Also was will ich damit sagen? Nicht für alle Unternehmen macht es Sinn Bäume zu pflanzen. Also versteh mich nicht falsch, ich finde es toll, wenn Bäume gepflanzt wird, aber da springt gerade jeder drauf auf. Und hat es noch diese Wirkung? Jein. Es muss zum Unternehmen passen.

00:18:20
Charlotte Maxeiner: Beziehugnsweise: Ich finde es sollte jedes Unternehmen Bäume pflanzen, weil wir brauchen dringend Bäume. Aber vielleicht muss es nicht für das Nachhaltigkeits Konzept in der Außendarstellung genutzt werden.

00:18:30
Carina Wanninger: Genau weil das irgendwann dann nicht mehr glaubwürdig ist. Mensch bringt halt auch auf diesen Zug auf. So meinte ich damit ja. Aber ich wollte nichts gegen Bäume pflanzen sagen.

00:18:41
Charlotte Maxeiner: also weiterhin immer schön die Bäume pflanzen. Also ich fand den Vergleich nach meinem Roadtrip doch richtig gut, weil gerade die Sachen, die unvorhergesehen passieren, wenn irgendwas schief läuft oder man plötzlich vor einer Herausforderung steht. Das ist ja das, was deine Reise ausmacht. Das sind ja immer die schönsten Reisen. Erinnerungen, über die man sich auch später kaputt lacht. Und wenn man das jetzt mal überträgt auf einen unternehmerischen Nachhaltigkeits Prozess, ist das ja genau dasselbe. Bei der nachhaltigen Kommunikation geht es vor allem darum, glaubwürdig zu sein, haben wir jetzt gerade gesagt und darum, auch wirklich passend zum Unternehmen zu agieren. Ist es sinnvoll, zuerst intern diese nachhaltige Kommunikation aufzubauen und dann in die Außendarstellung zu gehen? Oder sollte man beides parallel anstoßen? Sollte man einfach generell sagen Okay, wir machen das jetzt all around?

00:19:30
Carina Wanninger: Also ich würde sagen absolut. Kommt intern vor extern, also von allen Stakeholdern, die vorhin genannt habe, stehen die Mitarbeiter an erster Stelle. Also bevor interne Informationen an andere rausgehen, an externe sollten es die Mitarbeiter zuerst erfahren. Also viele unterschätzen, dass auch Mitarbeiter sind Botschafter für ein Unternehmen, für eine Marke. Und das können sie eben nur sein, wenn sie auch richtig informiert sind. Also von daher ganz ganz wichtig erst intern. Aber was ich ja auch schon so ein bisschen angesprochen habe Eine bloße Information der Mitarbeiter reicht hier auch nicht aus. Also das ist, wenn ich wirklich eine gelungene interne Nachhaltigkeits Kommunikation führen möchte. Die sollte vor allem den Mitarbeitern auch so eine Orientierung und Sinngebung sind wir wieder beim Thema Sinnhaftigkeit. Die sollte sie schaffen, natürlich. Und es ist auch kein Monolog, der irgendwie. Top-Down stattfinden sollte, sondern am besten wie es früher so gemacht wurde am besten noch ans schwarze Blatt gepinnt. Ja, sondern es sollte hier ein Dialog stattfinden. Also es sollte möglich sein, dass man eben Feedback geben kann sollte. Hatte ich vorhin auch schon gesagt. Möglich sein, dass Mitarbeiter aktiv eingebunden werden. Man kann beispielsweise Gruppen zur Wissenserweiterung bilden. Thema beispielsweise Nachhaltigkeit am Arbeitsplatz. Man kann Gruppen bilden, wo man Gedanken austauschen kann, Ideen und Neuigkeiten, die es da gibt. Und es ist, finde ich unglaublich, wie viel Potential im Bereich Nachhaltigkeit auf der Straße liegen bleibt, nur weil die Mitarbeiter dabei nicht richtig einbezogen werden.

00:21:18
Charlotte Maxeiner: Total bin ich total bei dir. Ich lass es gerade alles nochmal sacken, weil es klingt so logisch. Wir nehmen die Mitarbeiter mit. Ist irgendwie so! Ich glaube beim ersten Satz hat jeder so gedacht. Ja, sehr logisch. Die Mitarbeiter müssen zuerst informiert werden, aber wie viel dahinter steckt, ist glaube ich doch nochmal eine andere Hausnummer und noch nicht jedem bewusst, was das für ein Ausmaß haben kann.

00:21:40
Carina Wanninger: Ja und auch da muss man sagen, kann man bei Unternehmen A nicht genau so vorgehen wie bei Unternehmen B Also es kommt immer viel auf die Kultur an, wie offen wird dagegen Nadel schon geführt? Auch Thema Führung ist da ein ganz wichtiges Stichwort. Das kann ich nicht mit jedem Unternehmen gleichmachen. Also für viele ist es dann auch zu viel Information auf einmal. Da muss ich natürlich ganz genau hinschauen und auch da wieder meist Schritt für Schritt sich dahin entwickeln. Trotzdem bin ich ganz, ganz fest überzeugt, dass es sehr wichtig ist, alle Mitarbeiter mitzunehmen und dass sich auch alle einbinden können. Und ich merkte es selbst immer in Workshops, dass es nicht nur sie, das auch wirklich gelebte Praxis. Wenn man dann alle an Bord wird und sieht, wie jeder mal sich mit einbringen kann, dann gehen die auch Veränderungen viel leichter mit. Es ist menschlich. Dieses Ich sperre mich erstmal gegen alles Neues. Was der Härtung könnte ja viel Arbeit für mich bedeuten. Aber wenn ich mal selbst mit erarbeitet habe, mit Teil des Prozesses bin und auch die Verantwortung bei mir sehe. Bei mir selbst denke ich den Weg ganz leicht mit.

00:22:52
Charlotte Maxeiner: Super, vielen, vielen Dank für dieses schöne Interview, für die vielen Informationen. Ich freue mich wieder jetzt heute nochmal mehr auf die vierte Folge, wo es darum geht, Nachhaltigkeit als Innovationsmotor zu betrachten.