Moderne Unternehmensberatung
Diesmal zu Gast: Thomas Knüttel (ConvaroX)
Liebe ZuhörerInnen,
in der heutigen Podcast Folge spreche ich mit Thomas Knüttel über das Thema Netzwerken und sich gegenseitig Erfolge gönnen. Hast Du Dir bereits ein Netzwerk aufgebaut, in dem unternehmerische Themen besprochen und diskutiert werden aber auch Probleme und gegenseitige Unterstützung thematisiert werden?
In dieser Podcast Folge erfährst Du:
– Warum es ohne Wettbewerb keine Innovation geben kann
– Warum der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmern immer wichtiger wird
– Wie ein erfolgreiches Netzwerk aussehen kann
– Welche Vorteile es hat, wenn man sich gegenseitig Erfolg gönnt
Ich hoffe, dass Du aus unserem Gespräch Inspiration und Motivation für Dich und deinen beruflichen Alltag mitnehmen kannst!
Uns interessiert was Du denkst: Was sind Deine Gedanken zu diesem Thema?
Hinterlasse uns gerne deine Gedanken in der Kommentarspalte und vernetze dich mit uns in den sozialen Netzwerken. Alle Informationen dazu findest du in unserer Podcast-Beschreibung.
Wenn Du dieses Thema auch spannend findest und einen Changeprozess gerne in deinem Unternehmen integrieren möchtest, dann kannst du jetzt ein kostenlosen Strategiegespräch bei uns buchen und wir helfen dir dein Unternehmen auf Zukunft auszurichten.
Dir gefällt was du gehört hast? Dann würden wir uns sehr freuen, wenn Du uns positives Feedback in Form von einem Kommentar oder einer Bewertung schenkst.
Liebe Grüße,
dein Branding4Future Team!
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Die, in der der Ozean groß genug ist
00:00:31
Charlotte Maxeiner: In der heutigen Folge habe ich Thomas Knüttel zu Gast, Thomas ist der Geschäftsführer von ConvaroX und fürs Business Development zuständig bei uns, Thomas und ich werden über das Thema sprechen Business Development im Zusammenhang mit Netzwerken und ich freue mich, dass er da ist. Hallo Thomas!
00:00:49
Thomas Knüttel: Hallo Charlotte, vielen Dank für die Einladung.
00:00:52
Charlotte Maxeiner: Bevor wir anfangen und ins Thema einsteigen, stell dich doch bitte nochmal unseren Zuhörern vor. Wer bist du als Privatperson?
00:00:59
Thomas Knüttel: Ja, liebe Hörer. Mein Name ist Thomas Knüttel. Wie eben Charlotte schon gesagt hat. Ich bin Geschäftsführer von der ConvaroX GmbH Co. KG.
Und ja wer bin ich als Privatperson.
Puh, wie beschreib ich das am besten? Ich fange am besten mit den einfachen Themen an. Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Töchter. Dementsprechend als Privatperson gerade viel mit den üblichen Themen wie Homeschooling und so weiter, parallel zum täglichen Doing beschäftigt. Ansonsten kann man mich vielleicht so ein bisschen als einen gewissen Abgetriebenen bezeichnen. Ich bin jemand. Ich muss immer was zu tun haben und dementsprechend bin ich parallel auch sehr engagiert in den örtlichen Vereinen. Also z.B. als Vorstand im örtlichen Fußballverein, um einfach ja auch einen Dienst an der Gesellschaft irgendwo zu leisten und dementsprechend auch immer was zu tun zu haben.
00:02:00
Charlotte Maxeiner: Hast du selbst auch Fußball gespielt?
00:02:02
Thomas Knüttel: Ja, ich habe selbst auch Fußball gespielt: Grobe 30 Jahre. Also das heißt mit fünf begonnen, irgendwo mit Mitte 30, dann kürzer getreten, um dann irgendwo nochmal in den Senioren so ein bisschen mit zu kicken, ab und zu auch nochmal auszuhelfen im halben Bereich, um dann aber jetzt ich würde sagen, so seit zwei, drei Jahren die Schuhe nicht mehr geschnürt zu haben.
00:02:27
Charlotte Maxeiner: Okay, aber trotzdem eine lebenslange Leidenschaft.
00:02:30
Thomas Knüttel: Eine lebenslange Leidenschaft, die mir auch schon von meinen Eltern, von meinem Vater in die Wiege gelegt wurde, der selbst auch im Vorstand des Vereins war, jahrelang selbst Fußball gespielt hat. Und so ist man dann noch dazugekommen. Also es ist früher irgendwie kein Tag vergangen, den man nicht auf dem Fußballplatz verbracht hat.
00:02:46
Charlotte Maxeiner: Schön, gut, das bist du so als Privatperson. Vielen Dank für diesen Einblick. Was machst du beruflich?
00:02:53
Thomas Knüttel: Ja, wie gesagt, beruflich bin ich als Geschäftsführer von ConvaroX tätig. Meine Aufgaben sind es ja, irgendwo das Thema Business Development voranzutreiben, neue Geschäftsmodelle aufzubauen, die bestehende Geschäftsmodelle natürlich weiterzuentwickeln und für das Team irgendwo auch immer als Coach zur Verfügung zu stehen.
00:03:16
Charlotte Maxeiner: Das ist eigentlich gerade die perfekte Überleitung. Als Coach zur Verfügung zu stehen, hat ja auch etwas damit zu tun, sich gegenseitig zu helfen. Und darum soll es ja heute gehen. Also so ein bisschen zumindest. Wir wollen das Thema anreißen, warum Netzwerken wichtig ist, wie man das heute wirklich überhaupt leben kann in der Unternehmenswelt. Ja, und gerade der Aspekt, sich gegenseitig auch Erfolg zu gönnen und trotzdem erfolgreich zusammenzuarbeiten.
Warum ist es so wichtig, dass sich Unternehmer gegenseitig Erfolge gönnen?
00:03:48
Thomas Knüttel: Ja, aus meiner Sicht geht’s ja nicht nur ums Gönnen, sondern es geht hier einfach ums gegenseitige Challengen schon. Denn aus meiner Sicht entsteht nur durch Wettbewerb auch irgendwo Innovation. Wenn wir für jedes Thema Spitz ein Unternehmen hätten, was jeweils ein Thema beschäftigt, würden wir doch niemals auf dieser Welt zur Innovation kommen. Dementsprechend gehört es für mich einfach dazu, dass es Bereiche gibt, wo einerseits ein Wettbewerb da ist, indem man sich immer wieder challengen kann und wenn jemand eine gute Idee hatte und generell die Branche weitergebracht hat: Ja, mein Gott, warum soll ich ihm dann nicht den Erfolg in diesem Kontext auch gönnen?
00:04:30
Charlotte Maxeiner: Zumal man ja wahrscheinlich auch oft von dem Erfolgen der anderen profitiert. Sonst würden wir alle nicht weiterkommen.
00:04:37
Thomas Knüttel: Ja, absolut. Ich mein, es ist ja auch so: Oftmals steckt ja auch der Kundennutzen bzw. der Kundenbedarf oder die die Auswahl des jeweiligen Kunden für ein Produkt im Detail. Und selbst wenn die Produkte noch so ähnlich sind. Gewisse detaillierte Unterschiede gibt’s dann doch noch. Und wenn es am Ende nur der Brand ist, weil man einfach sagt „Hey, ich möchte halt jetzt einfach den Schuh mit den drei Streifen und nicht den Schuh mit dem Haken drauf. Sondern ich möchte einfach an der Stelle eine Marke weitertragen oder dieses Produkt verwenden“. Dementsprechend ist aus meiner Sicht schon so, dass uns das gegenseitige Gönnen, das gegenseitige challengen dann auch immer wieder weiterbringt.
00:05:27
Charlotte Maxeiner: Wenn wir jetzt sogar mal einen Schritt weiter gehen und nicht nur davon ausgehen, dass jeder sein eigenes Ding macht und man sich so gegenseitig challenged und im Wettbewerb steht. Hast du ein Beispiel dafür, wie es laufen könnte, wenn Unternehmer sich gegenseitig helfen bzw. auf jeden Fall nicht ausbremsen oder sondern vielleicht sogar irgendwie zusammenkommen?
00:05:44
Thomas Knüttel: Ja gut, ich mein, es gibt ja durchaus auch Beispiele. Aus der Automobilindustrie fällt mir jetzt spontan was ein. Ich hab immer ganz gerne auf Geschäftsreisen Carsharing genutzt und dabei dann natürlich das Carsharing von der Marke des Autos, was ich privat auch fahre und da war es einfach so, dass man das Thema auch von BMW an der Stelle verwendet hat. Ja, und dann war ich irgendwann überrascht, warum die DriveNow App plötzlich ShareNow heißt. Der einfache Grund ist, die beiden Marken haben sich zusammengetan. BMW & Mercedes haben ihre beiden Marken einmal zusammengeführt zu einem gemeinsamen Start up, bei einem gemeinsamen Thema.
Klar kann man jetzt sagen „Ja. Das ist aber jetzt ein Beispiel, was an den Haaren herbeigezogen ist“, weil das Thema Carsharing im Moment nicht ganz so floriert.
Aber das ist ein Thema der Zukunft: Carsharing. Sobald die Reisetätigkeit wieder aufgenommen wird, wird auch das Thema Carsharing wieder vorankommen. Das war ein spontanes Beispiel, was mir an der Stelle eingefallen ist, wo man jetzt vielleicht gar nicht so spontan auf dem Schirm hat, dass eigentlich zwei Automobilkonzerne, die jetzt nicht irgendwie über eine gemeinsame Mutter verquickt sind oder sonst was, sondern einfach brutal im Wettbewerb stehen, trotzdem in einer Nische in einer Branche zusammenarbeiten.
00:07:08
Charlotte Maxeiner: Natürlich sprechen wir ja jetzt von sehr großen Konzernen. Wie könnten wir das auf den KMU Bereich ummünzen? Also gerade kleine und mittelständische Unternehmen?
00:07:18
Thomas Knüttel: Ja gut bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, da stellt man schon immer mal wieder die gewisse Ellenbogenmentalität fest. Wo der eine dann sagt „Hey, ich will aber jetzt diesen Auftrag für den Rohbau, oder den für die Malerarbeiten und der darf jetzt keinesfalls zum Nachbar-Unternehmen gehen“. Klar, das stellt man schon fest, weil man da irgendwo auch davon ausgeht, dass der Nutzen, der Kundennutzen, das Produkt was am Ende rauskommt, miteinander sehr sehr vergleichbar ist. Aber ich glaub auch da kann es in Zukunft eine ganz gute Symbiose geben, indem man sich vielleicht auch auf gewisse Dinge spezialisiert. Bleibt man mal bei dem Thema Hausfassade, der eine kann vielleicht die Dämmung besser und der andere kann den Putz besser. Ja, warum soll ich mir da nicht die Bällchen zuspielen und sagen „Okay, Thema Dämmung möchte ich gar nicht. Ich möchte mir gar nicht die Gerätschaften um das Styropor zuschneiden oder anschaffen“. Warum arbeite ich dann nicht mit meinem Nachbar Unternehmen zusammen und man spielt sich so einen Ball zu? Also ich glaub in Zukunft auch gerade das Thema Fachkräftemangel, wird einfach mit sich bringen, dass ich nimmer die ganze Klaviatur spielen kann.
00:08:25
Charlotte Maxeiner: Wie sieht denn deiner Meinung nach, der Markt dann in Zukunft aus, wenn mehr Unternehmer diese Denkweise verinnerlichen?
00:08:30
Thomas Knüttel: Ja, ich glaube einfach, dass es mehr strategische Allianzen geben wird und geben kann. Klar, für den einen oder anderen Handwerker mag das so klingen: „Ja, was erzählt der mir jetzt von strategischen Allianzen oder so? Aus meiner Sicht geht es einfach darum, sich gegenseitig zu unterstützen. Aber dafür gibt es ja auch schon Beispiele. Es gibt viele Unternehmer-Netzwerke, wo man sich gegenseitig dann auch Kundenanfragen zuspielt. Und ich glaube so kann zukünftig die Marktbearbeitung auch sehr gut funktionieren.
00:09:03
Charlotte Maxeiner: Also siehst du das als einen Teil vom „zukunftsfähig sein“?
00:09:08
Thomas Knüttel: Absolut. Also aus meiner Sicht, wie ich es eben schon mal ganz kurz angerissen habe, mit dem Thema Fachkräftemangel. Aus meiner Sicht ist da grad die Ressource Mensch das reduzierende Element an der Stelle. Ich glaube nicht, dass der Fachkräftemangel weggeht. Wir sprechen immer wieder davon, dass durch die Covid-Situation es zu einer Rezession kommen kann. Es kann dazu führen, dass es mehr Arbeitslose gibt. Aber jetzt sind wir doch mal ehrlich, in welchem Bereich würde es dann die Arbeitslosen geben? Da wird es keine Arbeitslosen geben, die in der Altersstruktur so gelagert sind, dass sie vielleicht in irgendwelche früheren Modelle oder in irgendwelche Teilzeitmodelle wechseln. Die werden dem Arbeitsmarkt nicht mehr flächendeckend zur Verfügung stehen und dementsprechend wird einfach diese Ressourcenknappheit, Fachkräftemangel uns über die nächsten Jahre und Jahrzehnte begleiten.
Und grade dieses Thema Fachkräftemangel führt aus meiner Sicht unwillkürlich dazu, dass ich mich auf meine Kernkompetenzen zurückziehe oder auf meine Kernkompetenzen konzentriere, um mir durch strategische Allianzen dann wieder vielleicht andere Themen von Externen mit reinzuholen.
00:10:22
Charlotte Maxeiner: Gilt das dann auch für Personal? Macht es dann auch Sinn, bestimmte Personalauswahl von außen dazu zu holen bzw. aus verschiedenen Bereichen, die ursprünglich Fachkraft Qualifikationen in anderen Branchen haben.
00:10:36
Thomas Knüttel: Absolut. Ich meine, ich muss ja auch gucken, was kann ich denn gut? Was kann ich denn als Kernkompetenz gut? Ich mache wieder das Fassaden Beispiel: meine Kernkompetenz ist das Thema Fassade und Fassadenbearbeitung. Ja dann sollte ich mir z.B. jetzt nicht Gedanken drüber machen, parallel eine App zu programmieren, mit der ich meine Arbeitsprozesse digitalisieren kann, sondern dann muss ich mir einfach diese Ressourcen, diese innovativen Ressourcen irgendwo auch zukaufen. Gut, jetzt habe ich das Thema App gebracht. Das ist dann eher ein Produkt, was ich mehr als Dienstleistung mit rein hole aber genauso auch vielleicht das Thema Personalmanagement. Warum soll ich mich denn als Unternehmer, als Spitzenhandwerker, so tief mit dem Thema Mitarbeiter Gewinnung an der Stelle beschäftigen, wo es Unternehmen gibt, die das in ihrer DNA haben, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als Unternehmen dabei zu helfen, Mitarbeiter zu gewinnen? Ja, mein Gott, warum hole ich mir dann die Hilfe nicht und denke, ich kann alles besser?
00:11:41
Charlotte Maxeiner: Na schön. Glaubst du, dass wir das bisher zu wenig machen? Ich meine, du hast jetzt eben von Corona geredet, dass die Pandemie auf jeden Fall Auswirkungen darauf hat. Meinst du, wir machen es da bis dato zu wenig?
00:11:52
Thomas Knüttel: Ich glaube schon, dass wir es zu wenig machen. Wie oft ist mir schon mittlerweile in einem Gespräch mit Unternehmen begegnet: „Ja, wieso sollte ich mir denn eine Leasing-Gesellschaft reinholen, die das ganze Thema Dienstrad für mich managt? Verkauf ich doch die Fahrräder und mache das Leasing selbst für die Mitarbeiter und so weiter. Da muss ich doch nicht noch jemanden damit partizipieren lassen“
Wo ich dann sage „Hey, ist es dein Job als Unternehmer dir Gedanken darüber zu machen?“
Wie kannst du als Unternehmen wachsen und dir nicht Gedanken darüber machen? Wie kann ich denn irgendwo den letzten Cent an der Stelle sparen, wo ich am Ende an der anderen Stelle viel leichter verdienen würde?
00:12:39
Charlotte Maxeiner: Was natürlich auch wieder viel mit gutem Prozessmanagement zusammenhängt.
Ein Ursprung dieser Folge war ja der Satz, der mir hängen geblieben ist, den du gesagt hast, dass der Kuchen groß genug ist. Oder auch die Metapher mit dir und dem Ozean, dass der Ozean groß genug ist und alle ihren Platz einnehmen können? Was genau meinst du damit?
00:13:01
Thomas Knüttel: Ich hatte es eingangs schon mal so ein bisschen damit formuliert, als ich dieses Schuhbeispiel gebracht habe. Ich meine daran kann man schon mal sehen, wenn man mal die Anzahl der Füße auf dieser Welt nimmt, wie unendlich groß einfach dieser Markt ist und es dann aber einfach auf das Nutzer Bedürfnis ankommt.
Wo positioniere ich mich dann in diesem einzelnen Markt? Und das meine ich mit der Kuchen ist groß genug. Klar muss ich mir mit meinem Unternehmen meinen USP überlegen, wie ich mein Produkt so spitz in dieser Zielgruppe positioniere, dass ich unterm Strich auch zum Zuge komme. Aber unterm Strich geht es dabei ja auch um die Globalisierung. Dadurch, dass wir immer vernetzter werden, die Welt immer enger zusammenrückt, hat man doch das Gefühl, wird doch dieser Kuchen stetig größer oder dieser Ozean stetig größer. Und dementsprechend halte ich es einfach für verkehrt, nur in so einem kleinen Bereich unterwegs zu sein. Ich hatte neulich eine Unterhaltung, die haben sich das Ziel gesetzt: „Ich möchte im Umkreis von 100 km der Marktführer werden“. Kann man irgendwo nachvollziehen aber unterm Strich macht es doch gar keinen Sinn, weil ich ja dann nur innerhalb dieser 100 Kilometer unterwegs bin.
Ich mache mir bewusst den Ozean extrem klein, ohne dabei zu gucken wo ist denn mein USP?
00:14:24
Charlotte Maxeiner: Ich mache mir einen Teich aus dem Ozean.
00:14:26
Thomas Knüttel: Genau. Dementsprechend müsste eigentlich die Zielformulierung viel besser sein. Hey, was ist mein USP, den ich im Produkt hab? Und bezogen auf diesen USP fokussiere ich mich in der Zielgruppe und nicht regional. Und das meinte ich einfach mit diesem Thema, der Ozean ist groß genug. Wir müssen nur groß genug denken.
00:14:45
Charlotte Maxeiner: Was mir jetzt grad dabei einfällt, ist nochmal wirklich das Stichwort Netzwerken. Also es ist ja dann die Frage, wie komme ich als Unternehmer überhaupt dazu, mich so gut mit anderen Unternehmern auszutauschen und diese Basis aufzubauen, dass man sich austauschen kann? Wie sieht denn ein gutes Netzwerk heutzutage aus für dich?
00:15:04
Thomas Knüttel: Aus meiner Sicht besteht ein Netzwerk unterm Strich mal aus Menschen, die sich grob vielleicht mit dem gleichen Themenkomplex beschäftigen. Damit meine ich jetzt nicht, dass das Netzwerk nur direkt aus der eigenen Branche sein muss, sondern man beschäftigt sich mit dem gleichen Themenkomplex wie Nachhaltigkeit beispielsweise.
Da macht aus meiner Sicht dann die Mischung in diesem Netzwerk aus. Wenn ich jetzt ein Netzwerk gründe mit unterschiedlichsten Unternehmern, Persönlichkeiten, die alle den gleichen Schmerz haben, und zwar ihr Unternehmen in Richtung Nachhaltigkeit aufzustellen, dann macht es aus meiner Sicht Sinn, viele Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen drin zu haben, um sich gegenseitig mit Ideen da auch zu befruchten.
Ein Netzwerk sollte möglichst groß angelegt sein, möglichst viel Weitblick auch bieten und dementsprechend auch möglichst divers irgendwo sein.
00:16:04
Charlotte Maxeiner: Also es gibt natürlich immer branchenähnliche Unternehmen, die man findet und ich glaube, da ist man auch regional immer sehr gut vernetzt. Aber ich weiß nicht, wenn man so ein bisschen aus dieser Blase ausbrechen will und vielleicht wirklich nochmal den Ozean erkunden möchte. Wie könnte man da ran gehen?
00:16:26
Thomas Knüttel: Ja gut, ich meine, da bieten uns natürlich, Stand heute, die sozialen Netzwerke, wie wir sie kennen, Möglichkeiten. Indem ich jetzt mal relativ pragmatisch über die sozialen Netzwerke, beispielsweise Gruppen bilde, wo ich ganz, ganz schnell in einen Austausch komme.
Aber meine Vision wäre es an der Stelle, das man sich vielleicht einmal die Woche beispielsweise trifft und da, mit unterschiedlichsten Herangehensweisen, zusammenkommt und beispielsweise einen heißen Stuhl macht. Dass man sagt: Okay, ich treffe mich jetzt mal bewusst mit 20 Unternehmern aus unterschiedlichsten Branchen und schildere mal in diesem Netzwerk mein Problem und hol mir da wieder Input von außen dazu. Und so sieht für mich im Grunde, dass ideale Netzwerk aus, was sehr divers ist. Ein Netzwerk, indem ich offen über Probleme sprechen kann, um dann daraus auch wieder gutes Feedback zu erhalten.
00:17:21
Charlotte Maxeiner: Was natürlich voraussetzt, dass man offen genug ist, auch mit seinen Schmerzpunkt nach draußen zu gehen.
00:17:26
Thomas Knüttel: Absolut. Also wenn ich alles immer in mich rein packe und nie über die Probleme rede, dann kann ich mich nie weiterentwickeln. Ein Beispiel: Wenn ich im Sport irgendwo mit Fußball nicht erfolgreich bin oder nicht zum Zuge komme, da habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder kämpfe ich darum, wieder erfolgreich zu werden, sprech vielleicht auch mal mit jemand anderen darüber. Hey, was mach ich denn falsch? Warum spiele ich denn nich? Und nur so kann ich doch wieder besser werden.
00:17:59
Charlotte Maxeiner: Das heißt, Netzwerken ist ein ganz, ganz wichtiger Aspekt dabei zukunftsfähig zu sein, am Markt zu bleiben und sich innovativ und nachhaltig aufzustellen.
00:18:08
Thomas Knüttel: Genau das ist für mich die absoluten Faktoren oder der absolute Trend an der Stelle.
00:18:16
Charlotte Maxeiner: Ich weiß nicht, wie du es siehst, aber ich glaube das hat es so richtig auf den Punkt gebracht. Gerade nochmal die Sport Metapher:
Wirklich mal proaktiv rausgehen. Sich austauschen. Sich vernetzen. Aktiv. Ob jetzt in der Branche oder branchenübergreifend. Einfach mal dafür loszugehen und zu gucken was passiert eigentlich außerhalb meiner Blase.
00:18:36
Thomas Knüttel: Genau. Also das sehe ich absolut so, da bin ich bei dir. Das ist ein perfektes Schlusswort an der Stelle, denn ich bin auch immer der Meinung, warum muss ich denn das Rad immer komplett neu erfinden oder mir komplett neue Themen überlegen, wenn denn andere Beispiele mir schon oft genug mit Themen weitergeholfen haben, um dann wieder den nächsten Schritt gehen zu können.
00:19:08
Charlotte Maxeiner: Vor allem ist es so schön, weil ich festgestellt habe, mit umso mehr Menschen du über deine Themen redest, umso mehr Gelegenheiten fliegen dir entgegen, die du sonst nicht wahrnehmen würdest. Und das ist total spannend. Das hilft!
Meistens muss es nicht mal unbedingt sein, dass man übers Internet irgendwie branchenähnliche Unternehmen sucht, sondern echt auch nochmal mehr mit Nachbarn, Freunden, Bekannten in den Austausch geht, weil sich dadurch auch ganz oft Sachen ergeben, weil man sich zu wenig auch an manchen Stellen austauscht.
00:19:39
Thomas Knüttel: Genau.
00:19:40
Charlotte Maxeiner: Absolut super. Vielen, vielen Dank. Das war eine knackige Folge. Aber inhaltlich sehr wertvoll. Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast und den Input, den du mir und hoffentlich auch unseren Zuhörern gegeben hast. Ich freue mich auf unsere nächste Folge.
00:19:53
Thomas Knüttel: Gerne. Ich freue mich auch heute schon auf die nächste Folge. Und ja, bis bald.